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Die perfekte Auszeit vom Alltag

Das Relais & Châteaux-Hotel Die Sonne Frankenberg

Von Thomas Herschbach

„Mens sana in corpore sano“. Der fromme Wunsch des römischen Dichters Juvenal lässt sich auch in der Form interpretieren, wonach ein gesunder Geist maßgeblich auch körperliches Wohlbefinden voraussetzt. In diesem Sinne mache ich mich auf zu einer dreitägigen Reise ins hessische Frankenberg, um gespannt zu erleben, wie Entspannung gelebt wird. Ziel allen Weges: Das Relais & Châteaux-Hotel „Die Sonne Frankenberg“.

Nützlich ist da natürlich eine passende Vorbereitung. Schon die Anreise über die Landstraßen des hohen Westerwalds gestalte ich ohne Autobahnstress als automobiles Erholungsprogramm für eine, wie sich herausstellen sollte, Tages-Trilogie märchenhafter Eindrücke.Nach drei Stunden ist die schmucke Altstadt, deren Herz in der Tat das Hotel mit dem lebensspendenden Planeten im Kern bildet, erreicht.

Die Sonne Frankenberg ist ein ganzheitliches Ensemble aus mehreren Häusern des Untermarktes. Dirigiert wird diese Sinfonie guten Geschmacks von Gastgeberin Susan Lorenz, die in der kulinarischen Ouvertüre dieses Tages mit Schaumsüppchen von Ananas und Paprika und einem nachfolgenden gebratenen Filet vom Eder-Zander auf konfierten Tomaten und Pesto-Tagliatelle vorwegnimmt, dass in den kommenden 48 Stunden die unterschiedlichsten Einflüsse unter den Dächern der Sonne Frankenberg zu mediterraner Leichtigkeit vereinigt werden.Kongenial reflektieren die Gourmetfreuden, dass die Sonnenseiten des Relais & Châteaux Hotels „Die Sonne Frankenberg“ mehr als einen Hauch karibischer Strahlkraft aufweisen.

Auch in der Auswahl ihrer Verwöhnpflege verlässt sich die Sonne Frankenberg auf den Geist der Natur, den Ligne St.Barth in ihren Essenzen feinster Körperkultur eingefangen hat. Aus den Anfängen im Jahr 1983 verwirklichten Birgit und Hervé Brin ihre Vision, die überlieferten Rezepturen der Arawakindianer mit modernster Technologie und höchstem Qualitätsstandard zu vereinen.

Von der wohl schönsten Insel der Karibik St.Barthélmy ging es nach fünf Jahren intensiver Forschung hinaus in die Welt des Wahren, Schönen und Guten und damit auch in die Sonne Frankenberg.Die Verbindung von Tradition und Moderne ist in diesen drei Tagen ein wiederkehrendes Element.

Immer wieder bezeichnend: die Kontraste, die wesentlich für ein Gesamtbild sind, das an frisch eingeschenkten Champagner erinnert: prickelnd, im Abgang mit individueller Note und nachhaltig aufbauend. Es beginnt damit an, dass die Märchen in der Heimat der Gebrüder Grimm hier einen ausschließlich guten Verlauf aufweisen. Die Gegensätzlichkeit setzt sich fort in der Architektur:Während die äußere Optik mit seinen pittoresken Fachwerkfassaden widerspiegelt, was sich gerne gemeinhin als typische Aura aus Schneewittchens`Zeiten vorgestellt wird, entführt etwa die großzügige Spa-Anlage in die Märchen aus 1000 und einer Nacht. Diese Zeitreise ist nur einen rund 50 Meter langen Tunnel, der einen der Marktplätze unterquert, entfernt. Nach dem „Sesam öffne Dich!“ wartet mit Spa-Managerin Carmen Rauch, die gute Fee des SONNE Spa,auf erholungssuchende Seelen und diesmal eben auf mich. Die gelernte Heilpraktikerin folgt in ihrer Philosophie für das SONNE Spa einem ganzheitlichen Behandlungsansatz, bei dem die Kunst der Berührung, die Heilkraft der Pflanzen und die Zentrierung des Geistes im Mittelpunkt stehen.

Hier ist der Begriff „Wohlfühloase“ sozusagen in Stein gemeißelt. Solcherlei Spannungsbögen werden im Verlauf der drei Tage noch häufiger gegenwärtig, ihnen gemein ist stets die Synthese in einem allumfassenden Wohlbefinden.

Vor meinem Individualprogramm genieße ich den Wechsel von Heiß und Kalt zunächst im Sanarium und im Tauchbecken, bevor ich mir nach dem orientalischen Dampfbad und dem Eisbrunnen ein Erlebnisduschen gönne. Die Hamam-Anwendung mit einer Schaummassage nach der uralten Tradition des Orients ist sehr reizvoll, doch als Ausgleich für eine Reihe von Wanderungen lockt die ayurvedische Fußmassage „Padabhyanga“ als die heute idealere Variante. Dazu begebe ich mich in die Hände von Spa-Mitarbeiterin Nadja Mayer. Die zierliche Blondine personifiziert, was die Prämisse des Spa vorgibt: das Wichtigste für den Wellness-Erfolg bilden die Person, welche massiert und genügend Zeit, die gegönnt wird.

Willkommen in der Karibik

Für das Fußbad St.Barth Dream habe ich die Qual der Wahl zwischen mehreren Essenzen. Ich entscheide mich für eine Textur aus Kokosöl und der karibischen Tiaré-Blüte, in die zunächst Algenextrakt und Waschnuss untergemischt werden. Verfeinert wird die Rezeptur mit warmer Milch, auf der wiederum verschiedene Blüten drapiert werden. Umweht vom Duft einer karibischen Kerze, tauche ich meine Füße in dieses famose Bad und genieße die wohltuende Behandlung, bei der sich Nadja Mayer als Künstlerin auf der Klaviatur von Muskeln und Sehnen meiner Beine und Füße erweist. Zum Abschluss der Behandlung ist Auffrischung angesagt, schließlich sollen die folgenden paradiesischen Freuden nicht verschlafen werden. Äußerlich dient dazu ein Tonic aus Melone, für das innere Refreshing folge ich der einer Cocktail-Eigenkreation aus Sanddorn, Maracujasaft, Limette, Wodka und Eis.

Womit wir wieder bei der Kulinarik zu Abschluss des ersten Verwöhn-Abends wären und dem Touch of the Carribean, der dazu in der Küche Einzug gehalten hat. Auf das Carpaccio von Seeteufel und Wildlachs auf Algensalat, kombiniert mit gebackenem Wan Tan folgt eine gebratene Meerwassergarnele mit Zuckerschoten-Mango-Ragout und Limonenrisotto. Zum Dessert wird ein cremiges Kalamansiküchlein mit weißer Schokolade und Kokossorbet gereicht. Wer mag, genießt später im stilvollen Tabak-Kollegium, das auf jedem Zentimeter die Atmosphäre eines britischen Herren-Clubs versprüht, auf gemütlichen Sesseln ein zweites Dessert, diesmal aus Rauch, in Form einer Zigarre aus Kuba oder Sumatra, die im klassischen Service empfohlen- und präpariert werden.
Es ist bereits Nacht, als sich der Tag dem Ende zuneigt und der nahende Schlaf in eine Suite mit hochwertiger Ausstattung mit Safe, Minibar, Klimaanlage und kostenfreiem W-Lan eingebettet ist. In dem, in warmen Farbtönen gehaltenen, integrierten Wohn- und Schlafbereich lässt es sich wunderbar entspannen.

Gespeist wird der Wohlfühlfaktor ebenfalls durch das großzügige Bad mit Badewanne und Dusche und kleinen Aufmerksamkeiten wie selbst hergestellten Pralinés. Dassüße Leben setzt sich gleich zu Beginn des nächsten Tages fort – zunächst in der äußeren Anwendung. Denn Spa-Managerin Carmen Rauch hat es ich zum Finale ihres frühmorgendlichen Entspannungstrainings in der Ruhe-Oase des Wellnessbereiches nicht nehmen lassen, für jeden Teilnehmer noch vor dem Frühstück ein karibisches Peeling a la Ligne St. Barth zu kredenzen. Dazu haben die Wohlfühl-Experten der Sonne Frankenberg Karibiksand, frischen Sahnejoghurt, frisch zubereitetes Papaya Mousse und St. Barth Kokosöl aufeinander geschichtet – sieht zum Hineinbeißen aus, ist aber natürlich zum Auftragen gedacht.

Die Sonne Frankenberg lädt aber nicht nur zum Verwöhnen bei ausgesuchter Küche und exquisiten Wellnessangeboten, sondern auch zum Aktivurlaub ein.  Schließlich befindet sich der Gast unweit des 57.000 qm großen Nationalparks Kellerwald-Edersee mit urigenWäldern, sanften Bergkuppen, Schluchten und Felsen, bunten Wiesen und plätschernden Bächen. Der Nationalpark ist einer der größten zusammenhängenden Buchenwälder Europas und wurde von der UNESCO zum Weltnaturerbe ernannt. Er ist ein Zufluchtsort für zahlreiche seltene und bedrohte Arten von Tieren und Pflanzen. Schwarzstorch, Uhu, sechs Specht- und 15 Fledermausarten sind hier ebenso heimisch wie der Rothirsch und die scheue Wildkatze. Hierhin führt uns Carmen Rauch in einer Wanderung zur Quernst-Kapelle, an deren Stelle sich in vorchristlicher Zeit eine heidnische Kultstätte befand.

In den Sonne Stuben wartet bereits der Lunch. Gereicht wird zunächst gemischter Blattsalat mit gerösteten Nüssen, grünem Apfel und Rote Bete-Kresse, dem sich als Hauptgang ein gebratenes Filet vom Bio-Lachs auf Risotto von alten Getreidesorten und glasiertem Gemüse anschließt. Alternativ kredenzt die Sonne-Küche Gerichte für alle Veganer und Vegetarier der Reisegruppe. Ebenso optionalgestalten sich auch die Spa-Angebote des zweiten Tages für jeden der Teilnehmer. Diesmal darf ich mich auf die rund einstündige Ganzkörpermassage „St.Barth Harmony“ freuen. Eingehüllt in die duftenden Dämpfe der Goyave-Kerze und sphärische Klänge nimmt mich Nadja Mayer mit auf eine Duftreise aus karibischer Vanille und Menthol-Kampfer. Bereichert durch im Stövchen erwärmtes Avocadoöl bin ich Wachs in den Händen der jungen Therapeutin, die mich nach rund einer Stunde durch das traditionelle Entspannungsritual „Ouanalao“ wieder in diese Welt zurückholt. 

Ein Feuerwerk guten Geschmacks

In der Tat: Würde man es beurteilen können, wäre es nicht vermessen, festzustellen, dass sich so ein neugeborenes Kind fühlen muss. Ein solches dürfe aber schwerlich etwas von einer Tea Time gehört haben, was für mich wiederum von Vorteil ist, wird diese doch im Anschluss im Bistro Philippo eingeläutet. Schon hier kommen die Talente von Kim Noack, Restaurantleiter des Gourmet-Restaurants Philipp Soldan in der Sonne Frankenberg, zum Tragen, der wie ein britischer Butler das Ritual zelebriert und genauestens erläutern kann, welche hausgemachten Petit fours sich da so lecker auf den Silberschalen ausbreiten.  Sind die Gaumenfreuden schon bis hierhin exquisit , sollten sich die kommenden Stunden im übertragenen Sinne als Sahnehäubchen edelster Kochkunst erweisen.
Es gibt sich die Ehre: Erik Arnecke, Küchenchef im Sternerestaurant der Sonne Frankenberg, Phillipp Soldan, und dies für uns alle im „Allerheiligsten“: seiner Küche. Generell steht die naturverbundene Gourmetküche des „Aufsteigers des Jahres 2015/2016“(Der Feinschmecker) für hochwertige und ursprüngliche Produkte. Seinem Prinzip des leichten und transparenten Kochensfolgend, verbindet er im Einklang mit der Philosophie des Hauses die Moderne mit traditionellen Elementen. Was der mit 16 Punkten im Gault& Millau und einem Stern im Guide Michelin ausgezeichnete Sternekoch mit seinem vierköpfigen Küchenteam an kulinarischen Kreationen immer wieder hervorzaubert, führtbei allen, die in den Genuss der zwanglosen Küchenparty kommen, darunter auch der Managing Director der Ligne St.Barth, Peter Grein,und der Geschäftsführer der Sonne Frankenberg Gerhard Pohl mit Ehefrau und Marketing-Chefin Jasmina Klessa zu regelrechten Geschmacksexplosionen.

Eingeläutet wird das lukullische Feuerwerk des bodenständigen 31jährigen Erik Arnecke durch Variationen feinster AmuseBouches. Die kulinarischen Kompositionen reichen von Rote Bete Chips/ Zander/ Kartoffel-Meerrettichstampf und Rinderschinken/ Austernmayonnaise/ kandierte Alge über Krabbenchip/ Hummermousse/ Krabbensalat bis hin Rosmarinchip/ Lachstatar/ Salzjoghurt Creme.

Im Anschluss lässt Arnecke marinierten Langustino auf Avocado, Rose und Himbeere, ein Ceviche vom Steinbutt mit Zitrusfrüchten und Basilikum und eine  thailändische Krustentiersuppe mit King Fish und Kürbischutney servieren, dem ein fruchtiges Sorbet folgt. Der Hauptgang besteht aus einem auf der Zunge zergehenden gegrillten Rinderfilet mit Brokkoli und Kartoffelraviolo in einer asiatischen Rinderconsommé – auch hier gesegnet mit einer wunderbaren Leichtigkeit. Im besten Sinne außergewöhnlich auch das Dessert aus karibischem Kokosreis, Mango und Matcha-Eis.Und noch immer kein EndedesDolce Vitas für Connaisseure, denn Erik Arnecke lässt es sich nicht nehmen, Pralines und Schokolade aus eigener Manufaktur zu kredenzen. Für die Nussschokolade ist der Sternekoch auf die Idee gekommen, aus Ofenplatten des heimischen Künstlers Philipp Soldan, nach dem das Gourmetrestaurant der Sonne benannt ist, eine Schablone anzufertigen und dort die Schokolade hinein zu gießen. Diese Köstlichkeit setzt im Abgang eine feine salzige Note frei, mit der die vorherige Süße perfekt kontrastiert.

Womit wir wieder bei den charmanten Gegensätzen wären. Vor der Abreise gönnten uns die Gastgeber noch eine Sauna mit karibischen Aufgüssen, die vom Eintauchen in das 35°C warme Solebad mit Unterwasserklängen, beruhigenden und stimulierenden Lichtwechseln, Wassermassagen und dem Genuss im Whirlpool kongenial ergänzt werden.

Qualität ist in Frankenberg zu Hause. Nicht von ungefähr steht hier auch die Wiege des Möbelherstellers Thonet.  Diesem Traditionsunternehmen nimmt man es ebenso wie der Sonne Frankenberg ab, dass die höchsten Ansprüche an sich selbst eine Verpflichtung bilden. Die Liebe zum Detail, die Pflege der Traditionen, die Offenheit für die Moderne und die Wahrung zeitloser Eleganz sind in Frankenberg manifestiert. Und so gibt es nur einen Wermutstropfen: dass sich das „Tempus fugit“ des alten Roms bewahrheitet und die Zeit zu schnell verfliegt.

Die Sonne macht es

„Unendliches vermag die Sonne über die Erde und über die Gemüter“, diesen Satz von Jeremias Gotthelf findet sich unmittelbar am Eingang meiner Suite. Das Hotel mit der Sonne im Kern, weiß, wie Wohlgefühl zum Erstrahlen zu bringen ist.






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